Was ist ein Bonsai ?
Die Ursprünge waren in der Tsin Dynastie 221-206 v.Chr.in China zu finden. „ Pun-sai“ = Baum auf Tablett. In der Sung Dynastie finden wir diese Punsai nicht nur auf Gemälden, sie werden auch in Gedichten beschrieben und es gibt umfangreiche Fachliteratur über ihre Gestaltung. Um etwa 1000 n.Chr. bringen buddhistische Mönche die Bonsaikunst nach Japan. Ab dem 16. Jahrh. entwickelte sich ein eigener japanische Bonsai-Kultur, die zuerst dem Adel, den Samurai vorbehalten war und erst im 19. Jahrhundert in allen Bevölkerungsschichten Eingang fand.
In Europa waren die ersten Bonsai zuerst auf der Weltausstellung in Paris 1878 und dann in London 1909 zu sehen. Erst seit Anfang der siebziger Jahre des vorigen Jahrhunderts ist das Interesse für Bonsai bei uns enorm gestiegen.
BONSAI ist die Kunst, Bäume in kleinen meist flachen Tonschalen, die die Landschaft versinnbildlichen sollen, in Miniaturform zu halten. Man ist bestrebt, durch geeignete Gestaltungsmaßnahmen das Aussehen und die Ausdruckskraft von wunderbaren alten Baumgestalten in der Natur zu imitieren. Geeignet dazu sind alle Bäume und Sträucher, deren Stamm verholzt. Einheimische Bäume sind dazu besonders geeignet, da sie unser Klima gewohnt sind und können im Winter im Freien bleiben. Sie brauchen lediglich etwas Schutz für die Wurzeln. Natürlich sind kleinblättrige Sorten besser geeignet. Wilde, knorrige Tiroler Bonsais sind international sehr gefragt. Ein guter Bonsai hat einen interessanten Stamm, dessen Wurzeln kraftvoll im Boden verankert sind, eine schön strukturierte Baumkrone und feinverzweigte Äste. Man kann verschiedene Wuchsformen gestalten, von streng aufrecht, geneigt, windgepeitscht, aber auch trauerweidenförmig, oder als Kaskade – von Gruppenpflanzung bis zu einem kleinen Wald.
BONSAI erfordert Geduld und Ausdauer, sowie das Auge für Schönheit, Form und Ausgewogenheit, um das Herz des Betrachters zu erfreuen. Es ist etwas vom Schönsten, den Wandel der Jahreszeiten so intensiv mitzuerleben, die Gesetze des Werdens und Wachsens zu sehen, sowie zu erkennen, dass Mensch und Natur gemeinsam darin eingebunden sind.